Da ich fast jeden Tag direkt oder indirekt mit dem Thema Transparenz konfrontiert werde, möchte ich ein paar Aspekte davon hier im heutigen Blogbeitrag beleuchten.
Bei welchen Gelegenheiten ich das Thema Transparenz antreffe?
Sei es, dass ich den Kunden dabei unterstütze, mit Hilfe seiner BI-Strategie Transparenz über Ziele und Mission seiner BI herzustellen.
Sei es, dass wir in agilen Projektumgebungen, in denen Zusammenarbeit und Selbstorganisation einen hohen Stellenwert besitzen, eine hohe Transparenz der Teammitglieder untereinander herstellen, sowohl was ihre Fähigkeiten aber auch was ihre Schwächen angeht.
Sei es, dass Mitarbeiterleistungen über Workflowsysteme z.B. gemessen und ausgewertet werden.
Und last but not least werden in vielen meiner Projekte alle relevanten Kundendaten zu Informationen rund um die Entität «Kunde» veredelt, auch hier, um den Kunden und seine Journey möglichst transparent abzubilden, um ihm bessere Produkte und Services anbieten zu können.
Die Fragen, die sich aus meiner Sicht dabei stellen sind z.B. “Wie viel Transparenz ist gewünscht bzw. wie viel wird akzeptiert?“ oder noch prägnanter “Wo ist die Grenze der Transparenz für die einzelne Organisationseinheit, den einzelnen Mitarbeiter oder den einzelnen Kunden erreicht, so dass die Überschreitung dieser Grenze kontraproduktiv wird?“ Verkompliziert wird das Thema noch dadurch, dass die Antworten auf diese Fragen individuell völlig verschieden aussehen können.
Aus meiner Sicht sollte deshalb dem Thema Transparenz von Anfang an die angemessene Bedeutung entgegengebracht werden.
Von einer BI-Organisation, deren Aufgabe es ist, alle Kennzahlen messbar und analysierbar zur Verfügung zu stellen, darf eine maximale Transparenz über ihre eigene Performance und damit auch über die Umsetzung der erstellten BI-Strategie erwartet werden.
Im Falle des Mitarbeitenden muss ein geeigneter Rahmen aufgespannt werden, in dem das positive Erlebnis des Lehrens und Lernens voneinander im Vordergrund steht. Dazu benötigt es als Grundlage ein gutes Vertrauensverhältnis im Team, dessen Entwicklung vom Team Leader aktiv gefördert wird. Ob und wie weit die Mitarbeiterperformance wirklich gemessen werden kann, ist zumindest fragwürdig, gerade weil die Gesamtteamperformance zum grossen Teil von der Chemie im Team abhängt – und die ist ja bekanntlich nur schwierig messbar.
Zum Thema Kundendaten schliesslich kann ich nur empfehlen, die interne Data Governance mit ihren Rollen und Prozessen, aber auch mit einer effizienten Datenarchitektur, seriös aufzustellen und kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern. Und zwar bevor ein allfälliger Imageschaden eingetreten ist. Vielleicht gibt es oder wird es auch Kunden geben, die es schätzen, wenn die Unternehmen nicht alle ihre Daten sammeln und aufbewahren wollen. Möglicherweise könnte dies, geschickt kommuniziert, sogar zu einem Wettbewerbsvorteil reichen.
Was sind ihre Gedanken zum Thema Transparenz? Unternimmt Ihr Unternehmen genug Anstrengungen in diese Richtung? Welche weiteren Chancen und Risiken sehen Sie hinsichtlich des Themas Transparenz in all seinen Facetten?
Ich freue mich auf spannende Diskussionsbeiträge!