Als Grundlagen einer BI-Strategieinitiative sind Vision, Mission und Ziele von BI im Unternehmen sowie die verschiedenen BI-Prinzipien, die als Leitplanken für zukünftige BI-Projekte dienen, unentbehrlich. Messbaren Mehrwert für das Unternehmen bringt eine ausformulierte und freigegebene BI-Strategie aber noch nicht. Sie kann lediglich als Investition in eine bessere BI- oder sogar Unternehmenszukunft angesehen werden. Der Ertrag einer BI-Strategie wird erst dann deutlich und quantifizierbar, wenn die bei der Erarbeitung aufgezeigten Lücken zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand geschlossen wurden.
Das Schliessen dieser Lücken oder Transformationsschritte ist mit entsprechendem Aufwand (oder anders ausgedrückt mit Schweiss und Tränen) verbunden, worauf ich meine Kunden schon zu Beginn eines gemeinsamen BI-Strategieprojektes explizit hinweise.
An einem konkreten Beispiel möchte ich kurz erläutern, was dies bedeuten kann. Zum Prinzip “Die Umsetzung von BI-Projekten innerhalb des Unternehmens muss man sich an einem geeigneten Vorgehensmodell/Framework ausrichten.“ wurde der folgende Transformationsschritt formuliert: “Ein generelles inhaltliches Vorgehensmodell für BI-Projekte muss erarbeitet, vom Steuerungsgremium BI verabschiedet und in der Organisation eingeführt werden.“ Um den Mehrwert, den ein solches Vorgehensmodell/Framework ermöglicht, auch realisieren zu können, müssen verschiedene Aufgaben angegangen werden. Ein geeignetes Framework muss gefunden und auf die Unternehmenskultur und die Unternehmensprozesse angepasst werden, bevor es dann, nach einer Schulung der Mitarbeitenden, im Betrieb eingeführt werden kann.
Der Aufwand, diesen Transformationsschritt umzusetzen, kann stark variieren. Je nachdem welchen Maturitätsgrad das Unternehmen im Hinblick auf ein BI-spezifisches Vorgehensmodell bereits besitzt. Oder anders ausgedrückt: Falls kein Framework vorhanden ist, kann der Aufwand im Bereich Erarbeitung bzw. Auswahl und Anpassung, Schulung und Umsetzung erheblich sein und zudem einen grösseren Change für die betroffenen Mitarbeitenden beinhalten. Und gerade dieser Changeprozess ist bei der Schätzung der notwendigen Ressourcen zur Umsetzung dieses Transformationsschrittes nicht zu unterschätzen und sollte durch eine wohldurchdachte, begleitende Kommunikation unterstützt werden.
Der geneigte Leser kann sich sicherlich gut vorstellen, was meine Ausführungen für andere Transformationsschritte mit zum Teil unternehmensweiten Konsequenzen wie z.B. “Aufbau eines unternehmensweiten Kennzahlenmanagements“ bedeuten können. Für die Umsetzung eines solchen weitreichenden Transformationsschrittes ist es aus meiner Sicht zielführend, eine agile Vorgehensweise zu wählen. Kurze, überschaubare Sprints helfen dabei, die Vorhaben in gut umsetzbare Teilprojekte aufzubrechen und damit die Erfolgschancen bei der Umsetzung zu erhöhen.
Fazit:
Die bei der Strategiearbeit umgesetzten Transformationsschritte, sind das – ganz zu Recht oft vermisste – Fleisch am Knochen einer BI-Strategieinitiative. Deshalb müssen sie gründlich budgetiert, geplant und umgesetzt werden. Die BI-Strategie bleibt also ohne die erfolgreiche Umsetzung der Transformationsschritte ein gut gemeintes Bekenntnis, welches aber sein volles Potenzial nur bedingt entfalten kann. Die Transformationsschritte sind diejenigen Projekte, die die BI-Strategie zum Leben erwecken und wo der eigentliche Mehrwert für das Unternehmen erzielt wird. Nach der BI-Strategie ist also vor der Arbeit (an den Transformationsschritten).
Wenn Sie mehr erfahren oder meine Ideen diskutieren möchten, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.