Intro
Mitte August 2017 war es endlich soweit. SAP Lumira V2.0 wurde offiziell veröffentlicht.
Im Vorfeld wurde SAP Lumira V2.0 gross angekündigt. Die beiden eigenständigen Applikationen SAP Lumira und SAP Design Studio werden zusammengelegt.
Natürlich sollte diese Zusammenlegung für eine optimale Zusammenarbeit der beiden sorgen. SAP Lumira Discovery (früher SAP Lumira), welches ein Self-Service Daten Visualisierungstool ist, kann neu im Dashboard von SAP Lumira Designer (früher SAP Design Studio) 1:1 wiederverwertet werden. Umgekehrt können Applikationen von SAP Lumira Designer in SAP Lumira Discovery geöffnet und neue Stories hinzugefügt werden.
Damit wird die Zusammenarbeit von Business und IT auf eine ganz neue Ebene gehoben.
Besucher des von IT-Logix organisierten und durchgeführten Business Objects Arbeitskreises (BOAK) hatten Anfang September 2017 bereits die Gelegenheit selber zu erkunden, inwieweit die versprochenen Neuerungen umgesetzt wurden.
Zusammenarbeit
Trotz der Zusammenlegung und der Tatsache, dass auf dem SAP Business Objects Server nur eine Installation gemacht werden muss, gibt es immer noch zwei Client Installationen und damit zwei leicht unterschiedliche Icons, um jeweils das Analyse Tool bzw. das Designer Tool zu starten.
Die Zusammenarbeit der beiden Tools vereinfacht vorallem den normalen Ablauf zur Erstellung eines Dashboards. Was sich dabei ändert, ist die technische Unterstütung der Zusammenarbeit zwischen Business und IT. Anstatt dass Business User ihre Analysen und Vorstellungen in Excel oder auf Papier bringen, erstellen sie ein Dokument in Discovery mit einer oder mehreren Stories. Im besten Fall können diese Stories 1:1 in das Dashboard übernommen werden. Sofern im Designer diese Story nicht geändert wird, kann sie sogar vom Discovery Tool aus noch angepasst werden.
Falls nötig können auch nur einzelne Komponenten aus der Story (inkl. Dataset) in die Designer Applikation kopiert werden. Die Komponenten sind danach von der Ursprungsstory komplett unabhängig. Dafür müssen sich jedoch die Story und die Applikation im selben Dokument befinden. Das eröffnet auch die Möglichkeit, Funktionen wie z.B. Berechnungen in Discovery zu erstellen und sie dann in Designer weiter zu benutzen.
Die Business User haben zusätzlich den Vorteil, dass sie Designer Dokumente in Discovery öffnen können. Sie können die Applikationen zwar nicht ändern, dafür aber neue Stories hinzufügen und so ein komplettes Dashboard oder Teile davon in ihre Daten Analyse einfügen.
(Neue) Features in SAP Lumira Discovery
SAP Lumira Discovery hat zwar den Namen praktisch beibehalten, dafür im ‘Look und Feel’ viele Änderungen erfahren. Das ganze UI wurde vereinfacht und an SAP Lumira Designer angepasst.
Die angekündigte einfache Bedienung ist in Wahrheit genau so. Es gibt auch ein paar Ausnahmen, z.B. wenn man ein existierendes Dataset abändern möchte. Das Kontextmenü nach rechter Maustaste hält kein Edit bereit. Man muss oben links auf das Hauptmenü klicken, um die Anpassung vornehmen zu können.
Dafür können mehrere Quellen gleichzeitig angebunden werden und auf unterschiedliche Weisen miteinander verknüpft werden (Link, Merge, Apppend). Eine sehr schöne Erklärung, welche Verbindungsart, wo Sinn macht, findet man hier.
Ein weiteres Highlight für die Business User ist sicher die einfach zu bedienende Geomap. Es muss lediglich eine Geo Hierarchie erstellt werden und die Geomap ist für den Einsatz bereit.
Alle Features hier aufzulisten, würde den Rahmen sprengen. Hier befindet sich eine Zusammenfassung der Highlights.
(Neue) Features SAP Lumira Designer
SAP Lumira Designer musste sich in die Lumira Familie einfügen. Die Benutzeroberfläche bleibt jedoch mit kleinen Ausnahmen dieselbe. Dafür hat es einige sehr schöne, neue Features erhalten.
Was zuerst etwas irritiert, es kann nicht direkt eine neue Applikation erstellt werden. Stattdessen muss zuerst ein Dokument generiert werden. Dieses Dokument wiederum kann eine oder mehrere Applikationen oder Composites beinhalten.
Ausserdem ist die Dokumentenübersicht in einen lokalen und einen Plattform-Teil unterteilt. Die Bezeichnung BI Platform kann an dieser Stelle zu falschen Rückschlüssen führen. Das Dokument befindet sich eigentlich in einem lokalen Repository und muss, um von der Plattform aus gestartet werden zu können, erst mit derselben synchronisiert werden. Das * beim Dokumentennamen weist darauf hin. Diese Synchronisation muss nach jeder Änderung der Applikation vorgenommen werden, damit die Neuerungen dem Plattform Benutzer ersichtlich sind. Vor der Synchronisation zeigt nur eine lokale Ausführung die aktuellsten Einstellungen.
Eine wichtige Neuerung sind die Composites.
Composites können als wiederverwendbare Module erstellt und in Applikationen eingebaut werden. Das erlaubt einerseits viel benutzte Module wiederzuverwenden, andererseits fördert es auch die dezentrale Zusammenarbeit an einer Applikation. Unterschiedliche Personen können gleichzeitig an unterschiedlichen Komponenten (Composites) in einer Applikation Änderungen vornehmen. Das vereinfacht die Zusammenarbeit mit grösseren Dashboards enorm. Die Stories aus der Discovery Applikation sind ebenfalls Composites (siehe Bild oben).
Eine ausführlichere Liste der Neuerungen befindet sich hier
Fazit
SAP hat mit seiner neusten Lumira Version einen gewaltigen Schritt in die richtige Richtung getan. Ausser den vielen coolen funktionellen Neuerungen ist es erfrischend zu sehen, dass nun auch die BI Prozesse besser unterstützt werden. Technisch sind die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft in der Self-Service Business Analyse und im Dashboarding gestellt. Spannend wird es sein zu sehen, wie gut die Integration von Discovery Elementen in Designer in der realen Welt funktionieren wird. Sicher ist, dass selbst wenn die möglichen Interaktionen zwischen Discovery und Designer nicht vollständig genutzt werden, SAP Lumira V2.0 ein Tool ist, das in jede BI ‘Werkzeugkiste’ gehört.