Wie in meinem früheren Blog ausgeführt, kann Agilität in Business Intelligence Vorhaben nicht direkt fabriziert werden. Vielmehr muss in die Professionalisierung, Standardisierung und Automatisierung investiert werden. In diesem Beitrag zeige ich eine Übersicht, welche konkreten Bausteine einen auf diesem Weg unterstützen können.
In unserem Agile Business Intelligence Maturity Model (ABIMM) haben wir zahlreiche Bausteine gesammelt und in eine sachlogische Reihenfolge gestellt. Eine Übersicht finden Sie in der nachstehenden Übersichtsgraphik – bitte klicken Sie auf die Graphik, um sie zu vergrössern:
Aus diesem Modell lassen sich einige Schlüsselbotschaften herauslesen:
- Agilität lässt sich nicht direkt steigern – man kann jedoch die Menge an benötigtem Voraus-Design (Engl. Upfront Design) reduzieren – dadurch steigt automatisch auch die Agilität.
- Eine Reduktion von Voraus-Design führt aber unweigerlich auch zu grösseren Risiken – diese Risiken muss man im Griff haben, z.B. durch den Einsatz von Versionskontrollsystemen oder Lösungen für die Testautomatisierung. Solange solch grundlegende Infrastrukturen nicht vorhanden sind, ist mit der Einführung iterativer, inkrementeller Vorgehensmodellen wie z.B. Scrum äusserste Vorsicht geboten.
- Aller Anfang ist schwer: Der Baustein „Agile Grundlagen & Denkweisen“ stellt in vielen Fällen eine enorme Hürde dar. Solange eine Organisation nicht Top-Down eine Transformation hin zu agilen Werten und Prinzipien (vgl. dazu z.B. das Agile Manifesto) vollzieht, ist es nicht besonders sinnvoll bottom-up damit zu starten.
- Die „Kluft“ lässt sich durch den Zukauf entsprechender Werkzeuge für Testautomatisierung und Versionierung sowie der Ausbildung der Mitarbeiter meist im Rahmen der bestehenden BI-Infrastruktur überwinden (vgl. dazu auch diesen Blog-Beitrag). Um jedoch den „Abgrund“ zu überwinden, sind die heute typischen heterogenen BI-Toollandschaften oft ungeeignet. Das ist mit ein Grund, warum wir bei IT-Logix für das Thema DWH-Automatisierung mit WhereScape zusammenarbeiten. WhereScape RED institutionalisiert die Verwendung von Design-Mustern (Engl. Design Patterns) in einer integrierten Entwicklungsumgebung. Damit wird z.B. Refactoring auf Datenmodell-Ebene und damit iterative Datenmodellierung überhaupt erst mit vernünftigem Aufwand machbar. Ebenso bietet WhereScape einen sehr hohen Automatisierungsgrad für die Verteilung neuer und geänderter Artefakte.
Eine detailliertere Beschreibung des Agile BI Maturity Models findet sich in meinem BI-Spektrum-Artikel, welcher am 10. Dezember 2015 publiziert wurde.